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Wasserrückhalt in der Fläche, Hochwasserschutz, verstärkte Grundwasserneubildung, Erhöhung der Artenvielfalt – das alles und noch mehr schafft der Biber - Baumeister mit Biss

Tagesseminar mit vielen interessanten Informationen und Schulung „Biberkartierung“

04.11.2023

14 neue Ehrenamtliche unterstützen das Bibermanagement im Landkreis

Der Ökosystemdienstleister Biber gilt im Naturschutz als sog. Schlüsselart, also eine Spezies, die durch Aktivitäten Lebensräume und Strukturen schafft, auf die andere Arten oder Lebensgemeinschaften angewiesen sind.

Vom Biber angelegte Feuchtgebiete sind viel artenreicher und kostengünstiger als jedes vom Menschen angelegte Biotop. Arten die vom Biber profitieren sind z. B.: Amphibien (Grasfrosch, Gelbbauchunken, Kammmolch u.a.),  Insekten (Prachtlibelle, viele Käferarten u.a.), Vögel (Eisvogel, Schwarzstorch u.a.),  Fledermäuse, Fische und unzählige Pflanzen.

Noch dazu sind die „guten Geister des Wassers“  große Hochwasserschützer, indem sie die Fließgeschwindigkeit der Gewässer reduzieren und sie helfen uns, durch ihre ehrgeizigen Bauarbeiten, das Wasser in der Fläche zu halten und so die Grundwasserneubildung zu erhöhen – wichtiger denn je.

Wir organisierten schon zum wiederholten Male eine Schulung für Interessierte zum Biberkartierer / zur Biberkartiererin. Jedes Jahr zum Ende der Vegetationsperiode (Winterhalbjahr) werden die Ehrenamtlichen sich an zugeteilte Gewässer hier im Landkreis begeben und mit Klemmbrett, Erhebungsbogen und Stift ihre Beobachtungen aufzeichnen. Die gefundenen Spuren wie z. B. Biberdämme, Burgen, Fraßspuren, Ausstiege u. ä. werden in einer Karte dokumentiert und im Anschluss von der Unteren Naturschutzbehörde ausgewertet. Insgesamt leisten 48 Ehrenamtliche hier in unserem Landkreis in ihrer Freizeit diese wertvolle Arbeit.

Die Auswertungen liefern wichtige Informationen für die Mitarbeiter*innen der Behörde, die täglich mit dem Management des Bibers betraut sind und versuchen, das Miteinander Mensch & Biber verträglich zu gestalten.

Bei dem Tagesseminar „Biberkartierung“ des BUND Naturschutz, Kreisgruppe Rhön-Grabfeld und der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Bad Neustadt berichtete die Referentin Berit Arendt, Bibermanagerin des BUND Naturschutz für Nordbayern, anschaulich über den Biber im Allgemeinen und erläuterte mit zahlreichen Bildern die theoretische Durchführung einer Biberkartierung, die zur Erhebung aller Biberaktivitäten in einem bestimmten Gebiet nötig ist.

Im Praxisteil konnten alle Teilnehmenden zusammen mit den Experten Berit Arendt (BUND Naturschutz), Anke Hahn, Manoel Fick, Theresa Hellmich (alle drei: Untere Naturschutzbehörde) und Klaus Steiner (Biberberater) einen Bachverlauf exemplarisch kartieren.

Anfangs gab es vereinzelt Fraßspuren zu sehen und eine sogenannte „Biberrutsche“, das ist der Fachbegriff für den Ein- und Ausstieg des Bibers in das Gewässer. Zur Freude aller konnte man im weiteren Verlauf auch noch zwei Burgen entdecken, einen Damm und sogar Fußabdrücke des Bibers.

Der unermüdliche Baumeister ließ sich leider nicht blicken, aber alle waren sich einig, dass er in einer Baumhöhle ein Schläfchen hielt.

Wer gerne bei jedem Wetter in der Natur unterwegs ist, ausgedehnte Spaziergänge am Wasser mag und sich für Biber interessiert kann sich gerne in der Geschäftsstelle melden.

Wir suchen immer wieder Aktive für die Kartierung und freuen uns über jede Hilfe.

Wer von Biberaktivitäten betroffen ist (z. B. Schäden an Bäumen), sollte sich rechtzeitig an uns wenden. Wir helfen auch in diesen Fällen gerne weiter!

 

Ansprechpartnerin in der Kreisgruppe: Doris Wehner

Tel.: 09771 / 68 75 740

Mail: rhoen-grabfeld@bund-naturschutz.de