Rhönschaf
Das Rhönschaf – weißes Fell, schwarzer, hornloser Kopf – erlebte durch die Initiative des BN sein comeback und wurde wieder zum Landschaftspfleger im „Land der offenen Fernen“.
Bis Anfang des 20.Jahrhunderts grasten noch Hunderttausende Rhönschafe in der Rhön und trugen entscheidend zum Erhalt der artenreichen Bergwiesen und Magerrasen bei. Viehseuchen, Einfuhrbeschränkungen und die aufkommende Agrartechnik machten die Schafzucht immer unrentabler, das Rhönschaf drohte auszusterben.
DAS RHÖNSCHAFPROJEKT DES BN
1985 Auf Initiative von Prof. Dr. Kneitz, Professor für Zoologie an der Uni Bonn und stellvertretenden Landesvorsitzender des Bund Naturschutz, kaufte der Bund Naturschutz eine Herde von 39 Tieren und übergab sie an den Landwirtschafts-Meister Josef Kolb in Ginolfs.
1987 Die Zahl der Schafe in der Herde hat sich verdoppelt. Die Suche nach einem Grundstück zum Bau eines Stalles beginnt und es gelang, die Gassenwiesen, eine Weidefläche von 33 Hektar, zu erwerben.
1988 Bau und Bezug des artgerechten Stalles
1992 Errichtung einer geräumigen Futterscheune
2011 Die Herde ist auf 400 Muttertiere, drei Böcke und 200 Lämmer angewachsen. Planung und Bau eines größeren Stalles durch die Familie Kolb beginnen.
2013 Der neue Stall wird bezogen
2020 Das Rhönschafprojekt feiert seinen 35. Jahrestag und wurde zur Erfolgsgeschichte:
Mit 39 Schafen und einem Zuchtbock begann alles – aktuell besteht die Herde von Familie Kolb aus über 450 Schafen.
Laut einer Erhebung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zählt das Rhönschaf seit 2019 nicht mehr zu den vom Aussterben bedrohten einheimischen Haustierrassen – ein großer Erfolg!
Mehr Informationen enthält die Broschüre: Landschaftspfleger Rhönschaf
Ehrungen beim Rhönschaffest
14.09.2013
Beim Rhönschaffest und der Feier 100 Jahre BN werden Prof. Gerhard Kneitz und Landwirtschaftsmeister Josef Kolb für ihre Verdienste um das Rhönschaf geehrt.
Die Verwirklichung des Rhönschafprojektes gelang auch durch den engagierten langjährigen Einsatz der Vorsitzenden der Kreisgruppen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen. Es wurde finanziell unterstützt durch die Isler-Stiftung in Berlin, den Bezirk Unterfranken und viele bayerische private Naturschützer.