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Streuobstwiese der Ortsgruppe Bad Königshofen

Die Streuobstwiese ist ca. 1,9 ha groß und grenzt auf ca. 400 m an einen Mittelwald. Der Bestand umfasst aktuell 83 Apfelbäume (Alkmane, Jakob Lebel, Rheinischer Winterrambur, Boskop, Goldparmäne, Baumanns Renette, Reeders Goldrenette, James Grieve, Revena, Brettacher Apfel, Prinzen Apfel, Sternrenette, Bohnapfel, Jakob Fischer, viele noch nicht bestimmt), 7 Birnbäume (Gellerts Butterbirne, Gute Graue, Frühe von Trevaux), 3 Nussbäume und 1 Wildbirne (ca. 200 Jahre alt).

Die Obstbäume wurden 1938/39 gepflanzt und bis 1960 gepflegt. Mit der Beendigung der Beweidung im Jahr 1970 setzte die Verbuschung ein.

1992 erfolgte die Pacht der Streuobstwiese durch den Bund Naturschutz, OG Bad Königshofen, von der Stadt Bad Königshofen.

Als Erstmaßnahmen wurden durch das Forstamt Bad Königshofen im Winter 1992/93 Baumfällarbeiten (Kiefer, Zitterpappel, Birke) zum Freistellen der Obstbäume durchgeführt.

Da das Gelände von Natur aus hügelig ist, mit vielen von Thymian bewachsenen Ameisenhaufen, ist eine Pflege durch große Geräte nicht möglich. Aufgrund des kräftigen Schlehenwuchses und als Vorbereitung für eine vorgesehene Schafbeweidung durch Wanderschäferei wurde von der Unteren Naturschutzbehörde eine Ziegenbeweidung empfohlen.

Sie erfolgte von 1995 bis 1999 jeweils zweimal im Jahr, dabei wurde Rücksicht auf bodenbrütende Vögel und die Interessen der Jagdpächter genommen.

Eine Ziegenherde umfasste zwischen 20 und 30 Tiere (Jungtiere und trächtige Weibchen). Sie stammten vom Ziegenhof Schöneberg (Biolandhof) aus dem ca. 7 km entfernten Irmelshausen.

Die Bäume wurden vor Fege- und Verbissschäden durch die Ziegen geschützt. Dies geschah zuerst durch um die Stämme gebundene Bretter und durch abgeschnittene Schlehenzweige. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass der Schädlingsbefall an diesen Bäumen sehr hoch ist (Unterschlupf- bzw. Versteckmöglichkeiten für Schädlinge?), deshalb wurde dann ein engmaschiges Drahtgeflecht verwendet.
Für die engagierte und erfolgreiche Durchführung der Biotoppflege durch Ziegenbeweidung wurde die Ortsgruppe in einem bundesweitem Wettbewerb mit einer Urkunde ausgezeichnet.
Seit 2001 wird die Streuobstwiese zwei- bis dreimal im Jahr durch Schafe beweidet. Die Streuobstwiese liegt dabei auf dem Zugweg der Schafe von Heinz Baer (Dörfleshof) und verbindet wertvolle Trockenrasengebiete zwischen dem NSG Poppenholz (bei Herbstadt) und dem NSG Kapellenberg (bei Alsleben). Sie stellt so einen wichtigen Trittstein im Biotopverbund dar.

Motivation für das Engagement des BN war einen Zustand wiederherzustellen, der durch Menschen geschaffen wurde und der ökologisch wertvoll ist.