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Wildkatze

Seit mehr als 25 Jahren setzt sich der BN für die Rückkehr der Wildkatze in die bayerischen Wälder ein. Ab 2004 wird zur Kontrolle ihrer Ausbreitung und ihres Vorkommens hier die sogenannte Lockstockmethode eingesetzt:
Raue Holzstöcke werden mit Baldrian getränkt. Der Baldrian lockt die Katzen an. Auf der Suche nach einem Partner reiben sich die Katzen an den rauen Stöcken und hinterlassen hierbei Haare. Aus diesen wird in einem Geninstitut die DNA heraus-gelöst. Es kann so u.a.  exakt zwischen Haus-und Wildkatze unterschieden werden.
Mitglieder der Kreisgruppe beteiligen sich an diesem Projekt in den Wäldern des Grabfeldes.

Wildkatze

2014

An den im Waldgebiet Weigler nördlich von Waltershausen ausgebrachten und kontrollierten Lockstöcken konnten keine Haarproben nachgewiesen werden. Dieses große Waldgebiet   ist isoliert und nicht durch Wanderkorridore mit Wäldern mit Wildkatzenvorkommen verbunden.

2015

Nachdem die südöstlichen Haßbergen zwischen Hofheim und Ebern schon seit einigen Jahren als Bereich mit etabliertem, sich reproduzierendem Wildkatzenvorkommen nachgewiesen sind, fehlten in den nordwestlichen Haßbergen - im Bundorfer Forst und dem Stadtwald Bad Königshofen sichere Nachweise der Wildkatze.

Im März, der Ranzzeit der Katzen, wurden in beiden Forstgebieten jeweils  10 Lockstöcke platziert und über 1 1/2 Monate wöchentlich kontrolliert. Es konnten 12 Haarproben abgesammelt und genetisch analysiert werden. Das erfreulicher Ergebnis: 10 von 12 Haarproben stammen von Wildkatzen, 2 von Hauskatzen.

Detailanalyse (siehe Karte): 3 nördliche Stöcke: 5 positive Wildkatzenproben, davon 3 männlich 3 südliche Stöcke:  insgesamt 5 positive Wildkatzenproben. Die genauere Individualanalyse steht noch aus.

Aufwand für die 10 nördlichen Stöcke: ca. 25 – 30 Stunden, über 200 km mit PKW und zu Fuß, über € 900.- Analysengebühr werden von der Kreisgruppe getragen.

2019

Wildkatzen scheinen sich in den Hassbergen auszubreiten

In den Monaten Februar und März führte die Kreisgruppe Rhön-Grabfeld des BUND Naturschutz ein Wildkatzen-Monitoring im nördlichsten Bereich der Hassberge, dem Sambachswald durch.

Es wurden wieder 10 Lockstöcke ausgebracht, wobei die Stöcke einen Abstand von ca. 500m haben und pro Quadratkilometer nur 2 Stöcke stehen sollen. Die Arbeit wurde von Herrn Hans Loster vom LBV unterstützt, der die Standorte der Stöcke durch GPS-Daten genau festgehalten hat.

Das Monitoring wurde in diesem Jahr durch Harvester-Arbeiten erschwert (Abtransport von Fichten - Windbruch und Borkenkäferbefall). Nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Wildkatzen im untersuchten Gebiet durch diese Tätigkeiten erheblich gestört wurden und so das Ergebnis des Monitorings beeinflussen könnten.

Im Verlauf des Untersuchungszeitraumes konnten bei den wöchentlichen Kontrollen an den Stöcken 11 Haarproben abgesammelt und diese anschließend zur genetischen Analyse eingeschickt werden. Die Ergebnisse dieser Analysen (Unterscheidung Wildkatze-Hauskatze, Hybride, "Verwandtschaftsverhältnisse" der Haarproben etc.) werden erst in einigen Monaten vorliegen.

Herr Bernd Ress aus Herbstadt vermutet seit einigen Jahren das Vorkommen von Wildkatzen in seinem Wald bei Herbstadt nördlich von Bad Königshofen. Nun konnte er diese Waldbewohner, darunter ein Jungtier mit einer Wildkamera fotografieren. Haarproben dieser Katzen wurden zusammen mit den Proben aus dem Sambachswald zur genetischen Analyse ebenfalls eingeschickt.